
Unsere Geschichte
150 Jahre Lederwaren Wegeler »Tradition ist bewahrter Fortschritt, Fortschritt ist weitergeführte Tradition.«
In einem Unternehmen, das über 150 Jahre alt ist, sind Bilder aus Gründertagen nicht so zahlreich vorhanden, wie man es heute gewohnt ist. Sie werden daher gehütet und immer wieder gezeigt, beschrieben und gedeutet. So zeige ich Ihnen an dieser Stelle ein Bild meines Ururgroßvaters und meiner Ururgroßmutter, weil Sie nicht nur einen Ursprung meines Daseins bilden, sondern weil er, Ferdinand Wegeler 1865 in Waldshut das Geschäft gründete und später gemeinsam mit seiner Frau Rosina Isele führte. Heute liegen die Geschicke dieses Geschäftes in meinen Händen, also bei der fünften Generation.
Ferdinand Wegeler erlernte das Sattlerhandwerk in Waldshut und machte sich nach Lehre und der damals üblichen Wanderjahre im Herzen seiner Heimatstadt selbständig. Seine Fähigkeiten und die gelebte Bescheidenheit ermöglichten 1869 den Kauf des Hauses in der Kaiserstraße 73, in dem noch heute das Familienunternehmen seinen Sitz hat.
Mut und Optimismus
Dieses Bild zeigt die Tochter Frida Böhler geb. Wegeler und die Enkelin Emma Reck geb. Böhler um 1920 vor dem Geschäfts- und Wohnhaus der Familie. Also meine Uroma und meine Oma. Frida führte das Geschäft nach dem Tode Ihrer Eltern alleine fort. Ab 1917, nachdem ihr Vater Ferdinand verstorben war, wurden keine Waren mehr selbst hergestellt. Der Handwerksbetrieb wandelte sich zum reinen Verkaufsgeschäft. Das Sortiment ähnelte nun mit Koffern, Taschen, Schulranzen weitaus mehr dem heutigen Angebot.
1954 übernimmt mein Vater Roland Reck 21-jährig die Geschäftsführung. Als ausgebildeter Autosattler und Kaufmann war er dazu gut vorbereitet. Meine Mutter Hannegret Reck geb. Domkowski hatte ebenfalls eine kaufmännische Ausbildung und schaffte im operativen Geschäft mit all ihren Talenten und Fähigkeiten wertvolle Kundenbindung. Die beiden gehörten zur Nachkriegsgeneration, die mit Einsatz und Visionen ihre Arbeit verfolgten, sich den neuen Trends und Entwicklungen stellten und nicht müde wurden diese in Umbauten, Sortimentsveränderungen und Flächenweiterungen umzusetzen.
Kontinuität und Wandel
Die Werthaltung meiner Vorfahren, den Kunden Waren hoher Qualität anzubieten, sie persönlich und individuell zu beraten und sie über Generationen hinweg mit unseren Sortimenten zu begleiten, ist für mich Freude und Verpflichtung gleichermaßen. Mein Unternehmen in Gestalt eines stationären Fachgeschäftes ist für mich der Gegenentwurf zur unpersönlichen Vermassung in digitalen Vertriebssystemen.
Ich betrachte unsere Kundinnen und Kunden als wertvolles Gegenüber, die mit ihren Wünschen und Vorstellungen einen großen Anteil am Gesicht unseres Sortimentes haben. Im gegenseitigen Vertrauen und mit unseren Fachkenntnissen gestaltet sich Nachhaltigkeit nicht nur im materiellen Sinn, sondern auch im menschlichen Austausch. Ich freue mich sehr, dies mit Ihnen zu teilen und auf eine Begegnung in unseren Geschäftsräumen oder im Kontakt online.
Ihre Arlyn Kersten-Reck